Holzpellets-Veredelung (ehemals pelprotec®)

Bei dem Holzpellets-Veredelungsverfahren werden die Holzpellets während des Befüllens in das Vorratslager mit einem dünnen Schutzfilm aus Pflanzenöl überzogen. Dies geschieht beim Austritt aus dem Tankfahrzeug, also unmittelbar vor der stärksten mechanischen Belastung. Der Schutzfilm besteht aus geruchsneutralen, völlig natürlichen Pflanzenölen.

Dadurch sollen sich folgende Vorteile ergeben:

  • 95 % weniger Staub beim Einblasen der Holzpellets
  • Fließfähigkeit verbessern,
    Lagerkapazitäten können optimaler ausgenutzt werden
  • Brandverhalten wird optimiert, Heizkosten senken

 

DasVeredelungsverfahren kann unabhängig vom Vorratsbehälter angewandt werden.

Die Praxis zeigt, dass nach dem Verwenden des pelprotec®-Veredelungsverfahren bei den Heizungsanlagen häufig die Parameter Verbrennungsluft und/oder Einschub entsprechend angepasst werden müssen. Das ist insbesondere bei älteren Anlangen notwendig, die noch über keine Lamda-Sonde verfügen.

Folgende Stellungnahmen liegen uns vor:

ETA Stellungsname pelprotec

KWB Stellungsnahme pelprotec

ÖkoFen Stellungnahme pelprotec

Hier noch Erfahrungen von Holzpelletfreunden:

Ich habe bis jetzt nur die besten Erfahrungen mit dem pelprotec-Verfahren für die Hollzpellets gemacht. Bei unserem Sacksilo (für ca. 3 t) hatten wir immer das Problem, dass beim Einfüllen der Holzpellets sich ein Hügel bildete und dadurch der Einblasvorgang vorzeitig abgebrochen wurde (automatische Abschaltung). Jetzt können wir mehr Holzpellets in den Silo hinein blasen. Außerdem rutschen die Holzpellets auch beim Heraussaugen mit unserer Turbine viel besser, eine starke Kraterbildung wird vermieden.

Susanne May

Manche Öfen müssen scheinbar nur nachjustiert werden …

Ich bin Holzpelletfreund und auch Kundendiensttechniker für die Firmen ÖkoFEN, wodtke und andere. Zum Thema pelprotec – eine wichtige Information:
Der nachfolgende Textauszug bezieht sich auf die so genannte Unterschubfeuerung, wie sie z. B. bei KWB oder ÖkoFEN Holzpellet-Heizungen Verwendung findet.

Da sich Pelprotec auf das Fließverhalten auswirkt und die Holzpellets ein höheres Schüttgewicht (kg/m³) und meist auch einen höheren Heizwert (KWh/kg) aufweisen, zeigt die Praxis, dass bei Anlagen häufig die Parameter Verbrennungsluft und/oder Einschub entsprechend angepasst werden müssen. Das ist insbesondere dann notwendig, wenn vorher Pellets mit niedrigerem Schüttgewicht verwendet wurden. (Quelle: Auszug aus der offiziellen Stellungnahme von Fa. ÖKoFEN zu Pelprotec)

Was aber passiert bei Geräten mit Brennerschalen?
Das sind oft die Wohnzimmergeräte die als Zusatzheizung dienen, oder auch als Alleinheizung bei entsprechend niedrigem Wärmebedarf des Hauses.
Hier passiert oftmals folgendes: Durch das bessere Fließverhalten gelangen mehr Holzpellets in die Brennerschale. Dadurch stimmt das Verhältnis Brennstoff zu Verbrennungsluft nicht mehr. Zusätzlich haben die Holzpellets noch einen etwas höheren Energiegehalt.

Es kommt zu einer heißeren Verbrennung oder auch zu einer rußenden Flamme. Innerhalb kurzer Zeit bildet sich ein dicker, teils sehr fester Asche- / Schlackepropfen in der Schale. Das ist oft das Ergebnis von Ascheschmelze, hervorgerufen durch sehr hohe Feuerraumtemperaturen.

Die Geräte kontrollieren ihren Verbrennungsluftanteil über Luftmengenmesser, kommt es jetzt zu einer Überfüllung der Schale entsteht ein höherer Widerstand und der Luftmengenmesser erhöht die Drehzahl des Abgasgebläses. Dadurch kommt es im Bereich der Luftlöcher zu einem Düseneffekt mit sehr hohen Verbrennungstemperaturen und damit zur Ascheschmelze bzw. Versinterung. Leider fallen auch immer wieder Holzpellets von oben in die Glut und so verstopfen die Löcher immer mehr, der Sensor steigert die Drehzahl immer weiter.

Bei meinem Ofen musste ich die Holzpellet-Zufuhr um mehr als 10 % zurücknehmen und ich entleere die Schale zweimal täglich (das spart unter anderem aber auch Holzpellets). Es hilft nicht wirklich mit einem Kratzer darin herumzustochern – am besten Handschuhe anziehen, Schale herausnehmen, ausleeren und kontrollieren ob alle Löcher frei sind.

Es sollte also am Gerät ggf. nachjustiert (vom Fachmann) und dann das ganze über einige Zeit beobachtet werden.
Bei wassergeführten Geräten, die ja i. d. R. auf einen Pufferspeicher arbeiten, hilft es auch oft erst einmal die Leitung etwas zurückzunehmen und den Ofen lieber etwas länger laufen zu lassen.

Ich weiß aus (eigener) Erfahrung, dass die Geräte auf unterschiedliche Holzpelletsorten zum Teil sehr nervig reagieren.

Vielen Kunden ist vielleicht gar nicht klar, dass das pelprotec-Verfahren beim Einblasen nicht gewählt werden muss. Jeder kann selbst entscheiden, ob das pelprotec-Verfahren angewendet werden soll.

Thomas Wenzel